Die Monarchie kommt zurück

Jule Gärtner

Es wird gemunkelt, dass Frauen in der Kirche nichts zu sagen hätten. Doch eines ist gewiss: Bei der Helferwoche gibt es ein Team, in dem das männliche Geschlecht definitiv zurückstecken muss.

Das Team wird regiert von starken weiblichen Alphatieren, die ganz genau wissen, was sie da tun. Als ich bei der Gruppe vorbeischaue und frage, was es denn so über sie zu berichten gäbe, erfahre ich sogar, dass nicht nur Frauen die stärkste Macht sind, sondern sogar offiziell die Demokratie abgeschafft wurde. Feminismus ist Geschichte, neuerdings stehen vielleicht bald nur noch Frauen an der Spitze?

Mir wird die Situation ein bisschen genauer erklärt: „Also bei uns läuft das so: Wir haben unser Alpha und unser Beta – die haben alles im Griff und dann kommt ganz lange nichts und am Ende der Nahrungskette steht der Rest“. Alpha hat ein ganz besonderes Talent: Sie spielt oben ohne (Noten natürlich) und blutet für ihr Team. Beta zeichnet sich durch ihre Fähigkeit immer den Anfangston richtig zu treffen aus.

Mittlerweile ist wohl allen klar von welchem Team ich spreche: unsere NDH-Band natürlich! Keiner hat sie je während der Helferwoche gesehen, doch alle haben sie gehört. Die Bandmitglieder opfern unglaublich viel. Blut, Schweiß und Tränen gehören zum Alltag. Kaffee, Tee und Halsbonbons werden in überdurchschnittlich hohen Mengen inhaliert. Mir stellt sich hier die Frage: Wirkt der übermäßige Konsum von Halsbonbons nicht eigentlich abführend? Das würde dann auch erklären, wieso die „Seven for heaven“ nicht in der Sonnenau direkt proben.

Nicht nur bezüglich des Aufenthaltsortes kam es zu Unklarheiten, sondern auch die genaue Anzahl der Mitglieder ist ein noch nicht gelöstes Rätsel. Zu Beginn der Helferwoche müssen die „Six for Nix“ nämlich ohne eines der wichtigsten Rhythmusinstrumente auskommen. Sogar die Fotografen werden häufiger im Probenraum gesichtet, als der Drummer. Am Wochenende der Nacht des Heiligtums stehen für „Seven for heaven“ dann eine Virtuosin an der Geige, 3 Engel an den Mikrofonen, ein Bassist, der seine Gurte selbst herstellt, ein Schlagzeuger der allen Backgroundtänzer*innen der Welt Konkurrenz macht und ein Pianist, der sogar aus einem anderen Land angereist ist, auf der Bühne. Doch waren sie nicht ursprünglich mal zu 8.? Manche erzählen sich, dass das achte Mitglied bei einem Putschversuch unter der Bühne verschwunden ist und seither nicht mehr auftauchte. Das war dann wohl das „fate of the eight“.

Trotz monarchischer Herrschaftsform haben die Bandmitglieder ein gemeinsames Ziel: „We love to unite you!“. Und das haben sie geschafft! Von motivierenden Partysongs bis wohltuender Worship – mit ihrer Musik haben sie nicht nur Gemeinschaft erzeugt, sondern auch jeden einzelnen verzaubert (und das sogar ganz ohne Zauberflöte). Trotzdem ist natürlich immer noch Luft nach oben Richtung heaven, daher an dieser Stelle ein wichtiger Aufruf: es werden noch dringend männliche Sänger für die NDH 2023 gesucht, aber: jegliche Putschversuche sind zwecklos!

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